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Zeittafel

           

 

Titel: Die keltische Gesellschaft

 

Bild: kelt. Gesellschaft

 

Aufbau:

Aufgrund der weiten zeitlichen und geografischen Ausbreitung der Kelten und den fehlenden schriftlichen Aufzeichnungen ist es nur wage möglich, einen genauen Plan der gesellschaftlichen Struktur der Kelten aufzuzeigen. Am meisten weiß man über die gesellschaftliche Struktur der Gallier (aufgrund römischer und griechischer Quellen).

Die keltische Gesellschaft bestand aus drei Grundbevölkerungsschichten. Adlige - Freie - Unfreie. Wobei hier Unfrei nicht als Sklave gesehen werden darf. Es waren keine auf Verdei und Verderb ausgelieferte, gefangen gehaltene Menschen (wie die Sklaven bei den Römern), es waren vielmehr Männer und Frauen, welche ausnahmslos Ihr sein in die Hand ihres Herren/Herrin gelegt haben, für diesen Arbeiteten und von diesem/dieser versorgt wurde/n.

Strittig sind sich die Wissenschaftler ob die kelt. Kultur nun patriarchalisch oder matriarchalisch geprägt war. Meine persönliche Meinung dazu ist:

>>> Ein gesellschaftlich so hoch entwickeltes Volk wie die Kelten hatte es nicht nötig, eine Führungsform zu wählen, welche rein männlich oder weiblich geprägt war. Vielmehr scheint es mir wahrscheinlich (und so habe ich es auch von meinen Lehrern bestätigt bekommen), daß die Kelten das Wissen um das "Duale Prinzip" besessen haben und dieses auch lebten. Rein patriarchalisch oder matriarchalisch geprägte Gesellschaftssysteme zeugen nicht gerade von einer hohen gesellschaftlichen Intelligenz. Erst das Aufteilen der nötigen Bereiche nach Fähigkeit und sinnvolle Grundbeschaffenheit, sowie das herausarbeiten von gemeinsamen Bereichen in denen es um die gegenseitige Ergänzung der unterschiedlichen Potenzen geht, fördert eine sozialintelligente Gesellschaftsform. Meine Überzeugung stütze ich in vielen Punkten auf die, später noch in diesem Text erwähnte, geschichtlich gesicherte Position der keltischen Frau. <<<

So gab es bei den Kelten sehr viele verschiedene Gesellschaftsformen, von losen Stammeskulturen bis zu größeren Königreichen. Immer und ständig einem Wandel unterzogen, nie für lange Zeit ausnahmslos Statisch.

Die kleinste Einheit der Struktur war wohl der Clan. Dieser bestand zumeist aus Personen, welche durch Ihren Verwandtschaftsgrad verbunden waren. Familien die durch Heirat wuchsen. Diese schlossen sich dann zu großen Stämmen zusammen. Oft kam es vor, dass ein solcher Stamm von zwei Königen oder Führern beherrscht wurde, wobei die Vollmachten des einzelnen Führers begrenzt waren. Gewichtige Entscheidungen wurden von der Volksversammlung getroffen, welche sich aus den freien Männern eines Stammes zusammensetzte.

Zum größten Teil wurde das Zusammenleben im Stamm von Glauben und Religion geprägt. Die Bedürfnisse des Einzelnen standen immer hinter den Bedürfnissen der Gruppe. Das wohlwollen der Götter über den Jahreslauf hinweg war das Entscheidende, da Wetter und Ernte davon abhingen. Ein Volk, dass so abhängig von der Natur und deren Erträge ist, hat eine besondere Verbundenheit zu dieser und den Göttern, welche die Natur beherrschen. Verfällt eine Sippe in Ungnade bei den Göttern, so bleibt die Ernte aus, Naturgewalten suchen Sie Heim und es besteht Gefahr für den gesamten Stamm. Diesen Zustand konnten nur die Druiden bereinigen (in der damaligen Glaubenswelt der Kelten) durch Rituale und Opferung. So kam es zum Teil auch vor, dass nach einer langen Dürre oder nach schlechten Ernten sich ein Bewohner des Dorfes dem Druiden als wohlwollendes Opfer für die Götter anbot (oder vom Druiden "erwählt" wurde). Dies war für den Einzelnen und seiner Sippe eine große Ehre. Wurde das Opfer durchgeführt, konnte sich der Geopferte einer schnellen Widergeburt in höherem Rang gewiss sein. Seine Sippe wurde für diesen Verlust weiter versorgt und genoss ein sehr hohes Ansehen. So verwundert es auch nicht, dass der Druide des Stammes, wenngleich Er eigentlichen von der Hierarchie her unter dem König oder Häuptling stand, doch in seiner Macht weit darüber angesiedelt war (oder in manchen Fällen sogar beide Ämter inne hatte). Kein König oder Häuptling traf eine Entscheidung ohne das wohlwollende "Ja" des Druiden einzuholen. Selbst nach der Christianisierung und nach dem offiziellen Machtverlust der Druiden war es am Hofe noch so, dass der König nicht vor dem Druiden das Wort ergriff. Auch die Volksversammlung bat den Druiden um Rat bei seinen Entscheidungen (wobei der Rat des Druiden der Entscheidung gleich kam). Das lag hauptsächlich darin begründet, dass der Druiden die Macht besaß, einzelne Personen (oder ganze Clans) vom Gottesdienst auszuschließen. Was wiederum ein Leben für die Betroffenen innerhalb des Stammes unmöglich machte und zur Folge hatte, dass die Ausgestoßenen den schützenden Stamm verlassen mussten. Selbst der Häuptling/König konnte auf diese Weise "ausgetauscht" werden.

Grobstruktur eines keltischen Stammes zur La'Tenne Zeit:

Die keltische Gesellschaft war streng unterteilt in verschiedene Gesellschaftsstände. Den größten Teil der Gesellschaft stellten mit Sicherheit die Bauern, gefolgt von Handwerkern und einfachen Kriegern (Freie) dar. In den gehobenen Schichten finden wir den Kriegsadel und die Barden. An der Spitze standen die Könige und/oder Häuptlinge, sowie die Druiden.

Das folgende Bild zeigt hier sehr deutlich die Grobstruktur eines keltischen Stammes um die La'Tenne Zeit. Natürlich umfasste sie erheblich mehr einfaches Bauernvolk als hier in der Hintergrundreihe dargestellt.

 

Bild: kelt. Gesellschaftsstruktur

Quelle: "Das Zeitalter der Kelten" vom Bechtermünzverlag

Die Geschlechterregelung:

Grundlegend kann man bei den Kelten nicht von einem emanzipierten Verhältnis von Mann und Frau im heutigen Sinne sprechen. Die Frau war dem Mann nicht gleichgestellt, Sie besaß einen eigenen Status. So gab es zum Beispiel die Aufteilung der inneren und der äußeren Machtzone. Innerhalb des Hauses wurde der Ablauf des Lebens von den Entscheidungen der Frau geprägt. Außerhalb dieses Machtbereiches hatte es den Anschein einer führenden Rolle des Mannes.

Es gab in der keltischen Sozialstruktur jedoch keine Position, mit Ausnahme des Druidenranges, welche nicht von einer Frau besetzt werden konnte. So weiß man aus Beschreibungen der Römer z.B., dass Frauen zum Teil auch auf das Schlachtfeld zogen (was die römischen Legionen sehr irritierte). Es gab Seherinnen, weise Frauen und Heilerinnen, Priesterinnen und sogar Keltenfürstinnen (eines der bekanntesten Beispiele ist hier wohl die Keltenfürstin aus Vix / 6.Jahrhunder v.n.Z.).

Die keltisch-iberischen Kantabrer kannten z.B. ausnahmslos nur weibliche Stammesführung. In vielen Teilen der kelt. Welt fand sich eine reine mutterrechtliche Struktur wieder. Zudem hatte die kelt. Frau (wovon römische oder griechische Frauen nur hätten träumen können) freie Gattenwahl und volles Erbrecht. Das Recht auf ihren Körper verlor die kelt. Frau auch durch eine Hochzeit nicht. So war es Ihr jederzeit gestattet (und Caesar weiß zu berichten, dass Sie davon auch häufig gebrauch machte) einen Mann ihrer Wahl in ihren Hag zu holen (was dieser im übrigen nicht ablehnen durfte). Sexuelle Freizügigkeit war den Kelten ein Grundbedürfnis, welches auch gelebt wurde.

Auch wird von einigen Stämmen berichtet, dass sich dort Frauen mehrere Ehemänner teilten und in einer Polyandrie lebten. So galt zu bestimmten Zeiten der Primat der mütterlichen Abstammung, so das der Status einer Person mehr von der Identität der Mutter als der des Vaters abhing.

So scheint es auch nicht verwunderlich, dass die römischen Herrscher mit Argwohn auf die keltische Sozialstruktur blickte, bestand doch die Gefahr, römische Frauen könnten sich in Ihrer Rolle unterdrückt fühlen. Auf der anderen Seite waren die voll geschäftsfähigen keltischen Frauen gern gesehene Gäste auf den Märkten des "Reiches".

 

Bild: kelt. Frau

"Die Weiber sind bei den Galliern den Männern gleich, nicht bloß an Größe, sondern auch in der Stärke nehmen Sie es mit ihnen auf."
( Diodorus Siculus 5,32 )

 

 

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