the soul of celt

             
Götter Forum Gästebuch Home Links Projekte Jahrfeste
Kelten Druiden Krieger Galerie Bäume Magie Keltendörfer
Lebensraum Gesellschaft          
Dorfleben Kelten Heute          

Zeittafel

           

 

Titel: Die Kelten

 

Bild: Die Kelten

 

Grundlagen: 

Bevor wir uns mit dem Thema "Kelten" auseinander setzen, sollten wir die Quellen unseres heutigen Wissens erst einmal kritisch betrachten. So wird vielleicht verständlich, warum es so schwer ist, ein neutrales Bild über unsere Vorfahren zu bekommen. 

Die meisten und jüngsten Texte und Aufzeichnungen stammen von römischen Geschichtsschreibern (vor allem von Cäsar im Gallischen Krieg – Commentarii De bello Gallico). Rom versuchte die keltischen Gebiete einzunehmen um den unermesslichen Reichtum der Kelten und deren Errungenschaften für sich nutzen zu können. Eine weitere Quelle der heutigen,  bekannten Berichte ist die Feder christlicher Geschichtsschreiber, welche das wahre Bild der Kelten absichtlich verschleiern mussten, um eine Legitimation für ihre Ausrottung des keltischen Glaubens zu haben. Zu guter letzt stützt sich unser Wissen dann noch auf die Spekulationen und Mutmaßungen der Archäologen, welche aufgrund von Fundstücken versuchen, das keltische Leben zu rekonstruieren.  

Erschwerend kommt noch hinzu, dass viele der Heute vorhandenen griechischen und römischen Texte keine Augenzeugenberichte sind, sondern Abschriften und Interpretation von Texten anderer Schreiber. 

Ich selber füge auf dieser Seite noch eine weitere Quelle hinzu, nämlich die Berichte und Erzählungen meiner druidischen Lehrer. Viele meiner offenen Fragen konnten Sie mir beantworten. So kann es manchmal vorkommen, dass manche meiner Aussagen nicht mit denen der bekannten Literatur konform gehen. Doch darauf weise ich jeweils mit: >>> Text <<< hin.

Die Kelten: 

Die Kelten zählen zu den größten Völkern der europäischen Geschichte und Vorgeschichte; längst ehe Rom die bekannte Welt eroberte, bewohnten keltisch sprechende Völkerschaften mit vielen Gemeinsamkeiten wie Sprache, Sitten und Gebräuche, Kunst und Kultur ein riesiges Gebiet. Sie lebten nicht bloß in Britannien und Irland (wie es zum Teil vermutet wird), sondern erstreckten sich von Spanien und Frankreich bis nach Süddeutschland, ins Alpenland, nach Böhmen und Ungarn hinein und drangen später nach Italien, auf den Balkan und bis mitten in die Türkei vor.    

Es ist das erste Volk Europas nördlich der Alpen, über das es geschichtliche Aufzeichnungen gibt. Kein anderes Volk faszinierte die Geschichtsschreiber, Archäologen und Romanschreiber mehr.  

Die Kelten, von den Griechen Galater, von den Römern Gallier genannt und als furchterregende und gefährliche Barbaren dargestellt, treten in der schriftlichen Überlieferung erst um die Mitte des Vorchristlichen Jahrtausends aus dem Dunkel der Geschichte. Am 18. Juli 387 v. n.Z. vernichteten sie an der AlIia, einem Nebenfluss des Tibers, das römische Heer. Anschließend nahmen sie Rom ein und besetzten diese Stadt sieben Monate lang.  Nur durch die Zahlung eines riesigen Lösegeldes gaben die Kelten das eingenommene Rom wieder frei und zogen weiter.  

Kelten besaßen keine Schrift (zumindest keine allgemein zu lesende, denn Ogahm ist eine Schrift- und Zeichenform) und hinterließen darum keinerlei Texte, anhand deren sich das voreingenommene Bild der klassischen Autoren korrigieren ließe >>>(außer den Druidischen Schriften, welche jedoch leider unter Verschluss gehalten werden) <<<. Heute aber bringt die Archäologie ihre Spuren zum Sprechen. Die moderne Archäologie gibt Aufschluss über viele Wesenszüge und wirtschaftliche und religiöse Praktiken der keltischen Gesellschaft, welche die überlieferten klassischen Texte unerwähnt lassen. Insbesondere die Metallarbeiten der Kelten zeugen von einem technischen und künstlerischen Können, das im vorgeschichtlichen Europa seinesgleichen sucht. 

An dieser Stelle sei als Beispiel der Kalender von Coligny genannt, mit dessen Hilfe   ließ sich die Position der Sonne mit einer Genauigkeit von 1,5 Tage auf 455 Jahren bestimmen. Die Position des Mondes konnte mit einer Genauigkeit von 0,8 Tagen bestimmt werden. Dieses Beispiel macht einem deutlich, wie weit unsere Vorfahren in wissenschaftlicher und mathematischer Hinsicht waren.

Die Archäologie geht davon aus, dass die Frühzeit der Kelten schon in der ersten Hälfte des vorchristlichen Jahrtausends liegt und in jenen Zeitabschnitt führte, welcher als Urnenfelderkultur (ca.1500 - 750 v. n.Z.) bezeichnet wird. Dies scheint sicher, auch wenn noch keine genaue Antwort auf die Frage gegeben werden kann, ab welchem Zeitpunkt die Kelten, als das zweite große „Urvolk" neben den Germanen, im prähistorischen Mitteleuropa lebten. Die archäologisch nachweisbaren Kulturbrüche dieser Zeit sprechen nicht gegen die Annahme, dass das gesamte vorchristliche Jahrtausend keltisch zu nennen ist. 

Die Jahrhunderte keltischer Herrschaft und Besiedlung haben auch bei uns in Deutschland unauslöschliche Spuren hinterlassen, wenngleich sie im Bewusstsein der Menschen hinter der dominierenden, weitgehend auch vorschriftlichten Hinterlassenschaft der Römerzeit zurückgetreten sind. Die keltische Tradition ist bestenfalls im populären Interesse an geheimnisvollen Keltenschanzen und Hügelgräbern erhalten (siehe Truchtlaching, Echterdingen, Hochdorf bzw. Steingrab u.s.w.). Prägende Kulturleistungen werden darüber leicht vergessen, wie die technischen Fortschritte in der Eisen- und Glasverarbeitung, in der Salzgewinnung und dem Salztransport.   

Vielleicht ist es auch kein Zufall, dass die Namen bedeutender römischer Lager, wie des späteren Kemptens, Straubings und Augsburgs, keltischen Ursprungs sind. Das gleiche gilt für fast alle Flussnamen, wie lnn, Alz, Traun, Salzach, Saalach und Prien. Keltisch sind auch die Namen der Römerorte: Bedaium und Artobnga. Auf den Inschriftdenkmälern unserer Gegend erscheinen im römischen Gewande die Namen keltischer Gottheiten, wie Bedaius, Grannus, Sirona und Alounae. Manche Steine tragen römische und keltische Namen und sind dadurch Zeugen der Verschmelzung beider Völker geworden.  

So haben unsere keltischen Vorfahren genügend Spuren hinterlassen, welche den Geschichtswissenschaftlern und Archäologen Heute als Grundlage für Ihre Interpretationen und Spekulationen dienen. 

Kleine Zeitkunde: 

Bild: Keltische Zeittafel

Um ca. 850 v.n.Z. (vor der neuen Zeitrechnung) entstand die Urnenfelder-Kultur, welche die Hügelfelder-Kultur ablöste. Diese Zeit kann wohl als Geburtsstätte der keltischen Kultur angesehen werden. Je nach Standpunk der einzelnen Archäologen wird die Urnenfelder-Kultur zum Zeitalter der Kelten hinzugezählt oder nicht. Sicher ist jedoch, das die Sprache sehr ähnlich war (was an Ortsbezeichnungen besonders auffällt) und auch die soziale, politische und gesellschaftliche Struktur eine starke Verwandtschaft aufzeigt. Dieser Zeit wird auch die Einführung des langen, geraden Schwertes zugeordnet, welches auf die immer zunehmendere Bedeutung des Krieges hinwies. Auch die Entwicklung von Rüstzeug und Helmen ist hier angesiedelt.

Seit dem 13. Jh. v.n.Z. werden die Toten  meist mit ihren Beigaben verbrannt und ihre Urnen in kleinen Grabgruben beigesetzt. Typisch für die Urnenfelderkultur sind auch gesellschaftliche Gliederungen und Siedlungsgewohnheiten, die in die spätere Zeit weiterwirken: Eine hochgestellte Kriegerschicht und geschützte Höhensiedlungen inmitten der Dörfer des bäuerlichen Umlandes. 

Ca. 750 v.n.Z. liegt der Übergang von der Urnenfelder-Kultur zur Hallstatt-Kultur (benannt nach einer großen Fundstätte in Österreich). Auf diese Zeit wurde auch die Kunst der Eisenbearbeitung gelegt (darum auch Übergang von Bronze- zur Eisenzeit). Eisen ermöglichte das Herstellen von sehr zuverlässigen Waffen und sehr haltbaren Haushaltsgegenständen wie Pflugscharen und Sicheln.  

Während der Hallstattzeit wurde in Mitteleuropa Eisen zum wichtigsten Metall. Die Kelten erreichten darin eine hohe handwerkliche Fertigkeit. Kennzeichnend für diesen Zeitabschnitt ist wiederum eine Änderung in der Bestattungsart: Man errichtete den Toten hölzerne Grabkammern, über die Grabhügel aus Erde aufgehäuft wurden.  

Die Phase des Umbruchs vom 6. zum 5. Jh. v.n.Z. scheint in den keltischen Siedlungsgebieten nicht spannungsfrei verlaufen zu sein. Innere Uneinigkeit und Streit waren wohl die Hauptursache für die großen Wanderbewegungen und Beutezüge, die um 400 v. n.Z., in der frühen La-Tène-Zeit, einsetzten und in deren Verlauf die Kelten den mediterranen Süden und Südosten eroberten. Auf diesen Wanderungen lernten sie die Siedlungsform der Stadt als Zentrum mediterraner Kultur kennen. Sie schufen nördlich der Alpen mit ihren Stadtgründungen nach mittelmeerischem Vorbild abermals etwas gänzlich Neues. Über Oppida (lat. oppidum = fester Platz, Stadt) ist man Dank archäologischer Funde gut unterrichtet. Sie zeigen wichtige Bereiche des keltischen Alltags; die Gewinnung und die Verarbeitung von Eisen, die Herstellung von Drehkeramik, die Spezialisierung des Metallhandwerks und die Prägung des Münzgeldes. 

Um 480 v.n.Z. beginnt die La-Tène – Zeit. Sie ist  eine Epoche der jüngeren, vorrömischen Eisenzeit, die in starkem Maße mediterrane (griechische/etruskische) Einflüsse aufgenommen hat. Namengebender Ort ist La Tène am Neuenburgersee in der Schweiz. Dem zunehmenden Druck germanischer Plünderungszüge ab dem 1. Jh. v. n.Z.. hielten die keltischen Oppida auf Dauer nicht stand. In der Folgezeit gingen alle großen Keltenstädte unten. Wie zur Zeit der großen Wanderungen verödete das Land, so dass die Römer bei der Eroberung des Voralpenlandes im Jahr 15 v. n.Z. leichtes Spiel hatten. 

 

nach oben

[ Disclaimer ] [ Impressum ] [ Kontakt ]