Da die Kelten ein Agrar-Volk waren ist es
nicht verwunderlich, daß ein leben mit dem Jahreskreis unumgänglich war.
Saat, Pflege und Ernte bestimmten den Alltag. Das Leben und das Erleben
der Jahreszeiten in seiner Bedeutung für den Boden und das Vieh waren (und
sind in ländlichen Gegenden, z.B. in den Alpen) Indikatoren für jeweils
eine bestimmte Verhaltensweise.
Das keltische Jahr ist in vier Grund; und vier Nebenfeste aufgeteilt
(wobei einige der Feste nicht ganz in dieser Form und mit diesen
Bezeichnungen historisch überliefert wurden). Feiern und Feste
hatten/haben bei den Kelten mehrere Bedeutungen. Zum einen dienten/dienen
die Feste der Kommunikation und dem Aufbau von sozialen Gefügen, zum
anderen haben sie einen sehr tiefen religiösen Hintergrund.
Die Feste dienen dem Gespräch mit den Göttern
und der Natur. Es werden Opfer erbracht und es wird um um Hilfe gebeten.
Fruchtbarkeit, Schutz, reiche Ernte usw. um nur einige zu nennen.
Die keltischen Feste sind sehr ausschweifend
und fröhlich. Trank und Speise in reichlichen Mengen, Musik und Tanz,
sowie die durch den Druiden oder Priester vollzogene Zeremonie bestimmen
das Bild.
Damals wie Heute leben wir Kelten von Fest zu
Fest und bestimmen auf diese Art und Weise unser Handeln und unsere
Rituale. In den früheren Zeiten waren die Feste vor allem für die
Bauern wichtig, da von ihrer Ernte und der Fruchtbarkeit des Boden ihr
Überleben abhing.
Die Beschreibungen der einzelnen Feste
wurden von Komtur verfasst, welcher die Feiertage sehr schön beschrieben
hat und die Hintergründe allg. verständlich erklären konnte.
(31.
Oktober zum 1. November - 13 Neumond seit dem letzten Samhain -
Mondfest)
Das vielleicht unheimlichste, aber auch interessanteste Fest:
Am November-Vorabend ist der Schleier, der unsere Welt von der Anderwelt
trennt am dünnsten (besonders im Nebel). Die Bewohner der Anderwelt,
Feen und Elfen, kamen manchmal zu uns, und nahmen Menschenkinder, die
sie für würdig befanden, mit in ihre Welt. Die Eltern hatten Angst und
höhlten Kürbisse aus und schnitzten erschreckende Gesichter hinein (höchstes
druidisches Symbol für Schutz). Dann wurde der Kürbis mit einer Kerze
ans Fenster gestellt, um die Feen und Elfen abzuschrecken. Zu Samhain
steht die Anderswelt offen, Vergangenheit und Gegenwart verbinden sich,
die Geister der Ahnen werden wach. Durch das rituelle Gedenken leben sie
in unserem Geist weiter. Wir werden uns bewusst, dass sie ein Teil von
uns und wir ein Teil von ihnen sind – und dass der Tod ein Teil des
Lebens und das Totenreich (Annwn, Hel) ein Teil der Welt ist, ohne den
es kein Leben gibt.
Dieser Brauch wird heute noch gefeiert und ist unter dem Namen "Halloween" bekannt,
das von den Kirchen als Allerheiligen bzw. Allerseelen vereinnahmt wurde
Samhain ist das Ende des alten Jahres und der Beginn des Neuen. Es ist
ein Fest des Abschieds, bei dem die Verstorbenen geehrt werden. Anders
als die Christen glauben die meisten Heiden an die Reinkarnation, so
dass
der Tod eine Notwendigkeit für neues Leben darstellt. Samhain ist ein
Fest des Todes und der Hoffnung auf neues Leben. Auch markiert Samhain
den Beginn des "Dunklen Jahres", den introspektiven Teil des
Jahresrades, in dem man auf und vor allem in sich selbst schaut. Früher
war die Zeit nach Samhain diejenige, in der die Leute vorwiegend im Haus
blieben. Es ist eine stille, tote Zeit. Die Natur bereitet sich darauf
vor, bis Imbolc zu ruhen, die Zugvögel sind im warmen Süden und das
Land ist kalt und grau. Wenn sich nun die Naturenergien zur Ruhe begeben
und die Dunkelheit des Winters regiert, ist es Zeit, sich selbst zu
beobachten, auszuruhen und sich auf das kommende Jahr vorzubereiten. Es
ist Zeit für einen Rückblick auf das, was im gerade vergangenen Jahr
getan wurde und was das Jahr und die eigenen Taten gebracht haben. Es
ist eine Gelegenheit, sich selbst kennen zulernen. Samhain ist das Fest,
an dem Mutter Erde sich zur Ruhe begibt.
Text von Komtur
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(21.
Dezember Wintersonnwende oder Jul - Sonnenfest)
Die Julnacht ist die längste Nacht des Jahres. Das Julfest ist ein
Wendepunkt, ein Anfang. An diesem Tag feiern wir die Rückkehr von Licht
und Leben. Jul ist der Geburtstag des Sonnengottes, der Tag des
Triumphes des Lichts über die Dunkelheit. Selbst die Christen haben
dies beibehalten und haben aus diesem Fest ihr Weihnachten gemacht, den
Tag, an dem ihr "Sonnengott", Jesus, geboren wird. Allerdings
muss man bedenken, dass die Christen diesen Festtermin an sich gerissen
haben, indem sie die Geburt Jesu willkürlich auf die Zeit der
heidnischen Mittwinterfeste verlegten. Bekanntermaßen ist Jesus nicht
im Winter, sondern an einem Tag im Frühling geboren worden.
Der altgermanische Festname Jul (engl. yule, isl. jól) ist ein
Mehrzahlwort, denn er bezeichnet sowohl das eigentliche Mittwinterfest
als auch die Tage, die mit ihm verbunden sind, d.h. die Zeit bis zum
Jahresbeginn. Auch der Name Weihnachten ist heidnisch. Jul ist die
weihevolle Nacht, in der Baldur wiedergeboren wird. Die Sonne hat den südlichen
Wendekreis erreicht und kehrt nach dem Norden zurück. Der Zweig, der
Baldur den Tod brachte, die Mistel, wird zum Heilssymbol. Licht und Wärme,
die nun kommen werden, feiern wir durch ein Feuer oder durch viel
Kerzenlicht. Der Lichterbaum ist der immergrüne Weltbaum, der nun
erstrahlt. Der in Skandinavien übliche Julbock (z.B. aus Stroh) ist ein
Symbol der kommenden Fruchtbarkeit und des Schutzes durch Thor, dessen
heiliges Tier er ist. Weil es das Familienfest ist, bei dem auch die
Ahnen dabei sind, derer man dabei gedenkt und die in der Überlieferung
als Wilde Jagd mit Odin durch die Rauhnächte reiten, gehört Jul zu den
wichtigsten heidnischen Festen. Als Wende des Jahres ist es sogar das
wichtigste Fest, an dem alles endet und neu beginnt. Daher werden bei
der Julfeier alle Feuer und Lichter gelöscht und neu entzündet. Haus
und Hof werden mit Räucherwerk gereinigt.
Text von Komtur
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(2.
Februar Rückkehr des Lichts - Mondfest)
Imbolc (auch als Tag der Heiligen Brighid
bekannt) ist der Tag zwischen der Wiedergeburt des Lichts und der
Manifestation des Lebens an sich. Er ist auch bekannt als Candlemas oder,
in Deutschland, "Lichtmess", was bedeutet, dass man wieder ohne Kerzen
leben kann, man kann das (künstliche) Licht wieder "missen". Die Tage
werden länger, doch die Nacht ist immer noch länger als der Tag. Es ist
Zeit, das Heranwachsen des Sonnengottes und das damit verbundene
Versprechen neuen Lebens zu feiern. Imbolc ist der Beginn des Frühlings. "Imbolc"
bedeutet "im Schoß": Das neue Leben ruht noch im Schoß der Erde, beginnt
sich aber schon zu zeigen. Das erste Frühlingslicht wird mit Fackeln und
Kerzen begrüßt und verstärkt. Imbolc ist der Göttin des neuen Lichts, der
Quellen und der Dichtung, Brighid, geweiht. Die irische "Heilige" Brigitta
von Kildare, die am 1. Februar gefeiert wird, ist unhistorisch – ein
Pseudonym für die Göttin, der die Quelle von Kildare heilig war
Auch hier ist wieder einmal ein heidnisches Fest von der Kirche
vereinnahmt worden, eben Lichtmess.
Text von Komtur
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(21.
März Frühlings-Tagundnachtgleiche, Ostara - Sonnenfest)
Das
Vogelfest des Frühlings. Früh morgens ging das Volk hinaus, um nach
Zugvögeln Ausschau zu halten. Wenn sie gesichtet wurden, wurde
anschließend geschmaust und gefeiert. Die heutige Verbindung von Eiern
und Küken zu dieser Zeit (Ostern) ist einer der vielen Überreste unserer
alten Kultur.
Ostern ist die Zeit des Gleichgewichts zwischen Licht und Dunkelheit, Tag
und Nacht. An diesem Tag sind deren Kräfte ausgeglichen. Ostern ist die
Rückkehr des Lebens, das Eis und der Schnee ist geschmolzen, die Tiere
wachen von Ihrem Winterschlaf auf. Der Wind ist nicht länger kalt und die
Pflanzen zeigen bald ihre Knospen. Es ist die Zeit um die Rückkehr der
Göttin als Jungfrau des Frühlings zu feiern. Die Rückkehr des Lebens.
Das erste Sonnenfest nach den Rauhnächten ist das Frühlingsäquinoktium,
das bei den Germanen der Göttin des jungen Lichts und Lebens, Ostara,
geweiht ist. "Ostern" ist ein heidnisches Wort, das die Kirche
vereinnahmte, als sie ihr Passah-Fest auf den Frühlingsvollmond verlegte,
um das gleichzeitige heidnische Fest zu konkurrenzieren. Der keltische
Festname ist Alban Eilir, im englischen Odinic Rite heißt es Summer
Finding. Nach der traditionellen Zählung ist es nicht der Beginn, sondern
die Mitte des Frühlings. Zu Ostern feiern wir die Wiedergeburt der Natur
aus dem Todesschlaf des Winters, das Erwachen der lebensspendenden Kräfte
und die neue Kraft, die uns die Natur und die Götter jetzt schenken.
Frisch erblühte Weidenzweige, Eier und Hase sind heidnische Festsymbole.
Zum Osterfest geschöpftes Wasser (Osterwasser) hat reinigende, heilende
und weihende Wirkung. Die Gottheiten (germanische), die außer Ostara
dieses Fest bestimmen, sind Freyr und Freyja, die fruchtspendenden Vanen,
und Thor, der Sohn der Erde
Text von Komtur
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(Nacht zum 1. Mai - 6. Vollmond nach Samhain - Sommeranfang -
Mondfest)
In der Nacht vom 30. April auf den 1.
Mai >>>In der 6. Vollmondnacht<<< gingen unsere Vorfahren in eine Waldlichtung und entzündeten ein
großes Feuer. Sie tanzten die ganze Nacht um das Feuer herum, sangen und
tranken. Gegen den Sonnenaufgang verschwanden Pärchen und solche, die sich
gefunden hatten im Wald und liebten sich. In Deutschland ist dieses Fest
auch unter dem Namen "Walpurgisnacht" bekannt, wo die "Hexen in einem Hain
halbnackt um's Feuer tanzen".
Beltaine ist der Übergang vom Frühling zum Sommer und bedeutet so was wie
"leuchtendes Feuer" oder "Feuer des Bel" (Belenos). Es ist ein Fest der
Reinigung und der Fruchtbarkeit, der Zeit der Stärke und Reife. Belenos
ist der keltische Lichtgott, der Baldur entspricht. Der Gang zwischen zwei
Beltaine-Feuern reinigt und hält Seuchen fern. Viele Beltaine-Riten leben
in bäuerlichen Maibräuchen fort. Der Maibaum ist zugleich
Fruchtbarkeitssymbol und Repräsentant des Weltbaums, an dem der Schamane
durch die Welten reist. Denn wie zu Samhain, das am Jahresrad gegenüber
liegt, steht zu Beltaine die Anderswelt offen. Daher ist der Vorabend, die
Walpurgisnacht, ein magisches Datum – bekanntlich das Fest der Hexen.
Text von Komtur
>>>Es ist auch die Nacht, in welcher die "große Ehe" geschlossen
wird. Druiden - Novizen gehen in dieser Nacht in den Wald, um dem
Hirsch zu begegnen und mit Ihm "Eins" zu werden. Welcher es
schafft, in den zieht der Hirschgott ein und er begibt sich auf
den Festplatz. Dort wartet in einem Zelt oder einer Höhle bereits
eine junge Priesterinnen Novizin, welche in dieser Nacht ihren
Körper der Göttin überläßt, mit welcher sich dann der junge
Hirschgott "vereinigt". Es weiß keiner von Beiden, wer der andere
ist.
Kinder aus dieser Nacht sind
"heilige Kinder", welche automatisch, mit ihrer Geburt bereits den
Status des Priesters oder der Priesterin anerkannt bekommen.<<<
Hier Bilder, wie jedes Jahr in Calton Hill
in Edinburgh Beltane gefeiert wird ...
Text von Hexagon
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(21
Juni Sommersonnwende - auch Alban Hefyn oder Litha - Sonnenfest)
Die Sommersonnenwende, die astronomisch den Sommerbeginn
markiert, ist traditionell die Mitte des Sommers: der längste Tag, an dem
die Sonne den Höhepunkt ihrer Entfaltung erreicht, von dem an sie
schwindet. Er ist mythisch mit dem Schicksal Baldurs, des Sohns der Sonne,
verbunden, der wie die Sonne in der höchsten Blüte seines Lebens stirbt.
Er wird mit der beginnenden Wiederkehr der Sonne im Winter wiedergeboren
werden, sodass der Mittsommer ein freudiges Fest ist. Wir feiern im
Bewusstsein, dass ihm im Kreislauf des Seins unweigerlich der Abstieg folgen
muss, den Höchststand der Sonne mit einem großen Feuer. Das Hinabrollen
brennender Sonnenräder über Hänge und das Schwingen von Fackeln im Kreis
symbolisieren die ewige Drehung des Jahres-Rades. In der keltischen
Tradition ist Mittsommer, Alban Hefin, den Muttergottheiten geweiht, in
der germanischen dementsprechend auch Baldurs Mutter Frigg. Dabei gilt wie
bei allen Festen, dass wir immer die Götter als Ganzheit ver- ehren, also
stets alle Götter angerufen werden, auch wenn es bei jedem Fest Gottheiten
gibt, mit denen es besonders verbunden ist.
Text von Komtur
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(1.
August Herbstanfang - auch Lughnasa - Mondfest)
Das deutsche Wort Herbst und das
nordische haust (gesprochen: höist) bedeuten wie das englische harvest
eigentlich "Ernte", so dass das Haustblót in erster Linie ein Erntefest bzw.
ein Dankopfer für "gute Ernte und Frieden", die Segnungen der Vanengötter,
ist. Als Schutzgott der Bauern wird dabei auch Thor besonders verehrt. Mit
dem Herbstfest, nach dem Hauptteil der Ernte, beginnt die dunkle und
stille Zeit des Jahres, in der die Nächte länger als die Tage sind. Sie
ist eine Zeit der Sammlung und Verinnerlichung, in der wir die Keime für
Dinge legen können, die im Frühling wachsen sollen, auch im übertragenen
Sinn. In der keltischen Tradition ist Alban Elfed dem göttlichen Kind
Mabon ("Sohn") geweiht, der wie der griechische Dionysos in die Unterwelt
hinabsteigt und wiedergeboren wird. Auch die Mysterien des Dionysos wurden
im Herbst gefeiert.
Der Herbst beginnt mit Lughnasad, dem ersten der (mit Alban Elfed und
Samhain) drei keltischen Erntefeste. Sein englischer Name Lammas kommt vom
altenglischen Hlafmesse, weil dabei die ersten Brotlaibe aus der neuen
Ernte geopfert wurden. Der keltische Festname kommt von Lugh, dem Gott
druidischer Weisheit, der Odin entspricht. Die Angst der Römer und später
der Kirche vor den Druiden bewirkte, daß Lughnasad nicht christlich
vereinnahmt, sondern zum Unglückstag erklärt wurde: Lugh wurde mit Lucifer
identifiziert, Lughnasad zum Tag von Lucifers Sturz in die Hölle. Die
Bauern übertrugen daraufhin die Lughnasad-Bräuche auf andere Erntefeste.
Text von Komtur
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(22.
auf 23. September - Herbsttagundnachtgleiche - auch Alban Eluen/Elved
- Sonnenfest)
Das Weinfest ist eines
der Feste, welches weder zu den dunklen, noch zu den hellen Festen gezählt
wird. Es ist der Beginn der Herbstzeit. Der Sommer, welcher den Bauern
eine, hoffentlich, reiche Ernte bescherte ist vorbei und man bedankt sich
bei den Göttern.
Text von Komtur
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