the soul of celt

             
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Titel: Glaube und Götter

 

Bild: Der Gott Cernnunos

 

Glaubensgrundlagen: 

Die "keltische Religion" findet ihre Basis in der Verbundenheit mit der Natur, als Teil des gesamten Natursystems. Es ist ein einfaches, moralisches System, das auf dem Gedanken aufbaut, dass es ein Verhalten mit der Natur und ein Verhalten gegen die Natur gibt. So wird dies im keltischen Glaubensbild auch von den Göttern bewertet. Das verwundert nicht weil die Kelten von der Natur und deren Verlauf über das Jahr hin abhängig waren. Saat, Ernte und Winter bestimmten ihr Leben und ihr Überleben.   

Eine zentrale Rolle im Glaubensbild spielt der Tod und die Wiedergeburt. So baut die keltische Religion auf dem Gedanken auf, dass wir im ständigen Wechsel zwischen dieser Welt und der Anderwelt geboren werden. Stirbt man in dieser Welt, bedeutet dies, dass man in der Anderwelt wieder geboren wird und dort ein Leben verbringt, dort dann stirbt um wieder in "unserer" Welt geboren zu werden. Je nachdem, wie man sein Leben gelebt hat, wird man im folgenden Leben von den Göttern bestraft oder belohnt. Wie stark der Glaube (oder besser das Wissen) um die Wiedergeburt war, zeigt das leben und weltenübergreifende Darlehen. So war es bei den Kelten nichts besonderes, den Zeitpunkt einer Schuldentilgung auf das nächste Leben in der Anderwelt zu legen. 

Eng mit diesem Bild verbunden waren somit auch die Themen "Bestattung" und "Opferung". Auch wenn zu den einzelnen Epochen die Bestattungs-Riten wechselten, so hatten sie jedoch eines gemein: sie waren stets darauf ausgelegt, einen würdigen Übergang ins "andere" Leben zu schaffen. Die grundlegenden Unterschiede in der Bestattung finden wir zum einen in der Urnenfelderkultur, in welcher die Toten verbrannt und in Urnen beigesetzt wurden, Dies änderte sich jedoch in der Hallstattkultur, in welcher man die Toten begrub und die Gräber je nach gesellschaftlichen Stand mehr oder weniger reich mit Beigaben ausgestattet wurden. In der Hallstattzeit meist mit vierrädrigen Wagen und reichlich Waffen und Standesabzeichen. Ein sehr schönes Beispiel dafür ist das Grab des "Fürsten von Hochdorf" und das Grab der Fürstin von Vix. In der späteren La-Tene Zeit waren es dann meist zweirädrige Wagen und sehr viel Schmuck und Kunstgegenstände. Als sich das Glaubenssystem später (kurz vor der n.Z.) änderte, verbrannte man wieder.

 

Bild: La Tenne Bestattung

Bild einer La-Tenne Bestattung

 

So verwundert es auch nicht, dass die Kelten im Menschenopfer nichts Anstößiges sahen und sich oft freiwillig als Opfer zur Verfügung stellten (im Gegensatz zu den Römern, denen es Spaß bereitete, bei Ihren Gladiatorenkämpfen in den Arenen Menschen zu opfern ). Räumte dies doch die Möglichkeit ein, im nächsten Leben dafür reichlich belohnt zu werden. Bemerkt sei an dieser Stelle jedoch, dass Menschenopfer immer das letzte Mittel der Wahl darstellten: lang anhaltende Dürreperioden zum Beispiel, welche das Überleben eines ganzen Clans oder Stammes bedrohten. 

Bild: Rituelle Erdrosselung

Vorbereitung zur rituellen Erdrosselung

 

Heilige Plätze und Orte in der Natur waren den Kelten besonders wichtig. Dies konnten Quellen, Flüsse, Hügel oder Bäume sein; Orte an denen besondere Energien herrschten oder bestimmte Wesen wahrgenommen wurden. Dort in der Natur waren die Kelten ihren Göttern nah, konnten mit Ihnen reden oder einfach durch die Ihnen gebotenen Naturschauspiele das göttliche dieser Welt wahrnehmen. Die meisten heiligen Quellen der Kelten wurden im Zuge der Christianisierung dann zu christlichen Heiligtümern und zu Marien-Quellen umfunktioniert.

Bild: Götterdienst

Götterdienst mit dem brennenden "hölzernen Mann"

 

Der Dienst an den Göttern wurde diesbezüglich auch immer und ausschließlich in der Natur unter freiem Himmel abgehalten. Dort, wo Sonne und Mondin, Tag und Nacht und die Jahreszeit am besten wahrgenommen werden konnten- sprich da, wo das Göttliche wohnt.  

Im Glaubensbild der Kelten wurde der Mensch von den Göttern erdacht, um das Bild der Natur abzurunden, den Göttern Freude zu bereiten und sie in Ihrem Tun zu bestärken. Die Götter wurden (werden) jedoch nicht als unfehlbar und frei von Emotionen gesehen. Sie streiten untereinander, haben Eigenschaften wie Zorn, Wut und Eifersucht genauso wie Güte und Liebe. 

Wichtig und bestimmend jedoch ist, nicht die Natur war dem Kelten untertan, der Mensch in der keltischen Welt war der Natur untertan.

 

Das Götterbild: 

Man könnte nun an dieser Stelle eine riesig lange Liste von keltischen Götternamen erstellen und würde mit dieser sicher genau so richtig wie falsch liegen.

Sollte es trotzdem jemandem wichtig sein, eine solche Liste einzusehen (z.B. Bei Recherchen nach Namen von denen man geträumt hat), kann man dies hier: 

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_keltischer_Götter_und_Sagengestalten 

oder man besorgt sich besser das Buch "Lexikon der keltischen Mythologie" von Sylvia und Paul F.Botheroyd

http://www.amazon.de/Lexikon-keltischen-Mythologie

Aus der vorrömischen Zeit gibt es nach meinem Wissensstand offiziell keine überlieferten Götternamen. Auch die bekannten Abbildungen keltischer Gottheiten stammen meist aus der Zeit, als der griechische und römische Einfluss auf die keltischen Gebiete wirkte. Dies soll nicht heißen, es habe zuvor keine Götter gegeben (auch wenn es bei den „Keltologen“ eine Richtung gibt, welche genau diese Meinung vertritt). Die Frage ist, war es wichtig, den Göttern Namen und Bilder zu geben? Wir können bei den Kelten nicht den Maßstab einer einheitlich strukturierten Religion ansetzen mit klar beschriebenem Pantheon wie es Römer, Griechen und Germanen hatten.  

Wenn man nun die Zeit der Entstehung (der Namen und Bilder von kelt. Gottheiten) mal bei Seite lässt und davon ausgeht, dass man anhand der Häufigkeit der Nennung einzelner Götternamen in unterschiedlichen Siedlungsgebieten deren Wichtigkeit und Bedeutung ableiten kann, gilt es, einige  sehr bekannte Gottheiten zu erwähnen: 

  • Cernunnos: der Gott mit dem Hirschgeweih, bekannteste Abbildung von Ihm ist auf dem Kessel von Gundestrup zu finden.
     

  • Taranis: der Gott mit den Feuerrädern.
     

  • Teutates: ein Kriegsgott der vor allem in Gallien verehrt wurde.
     

  • Belenus: ein heller Sonnen und Lichtgott.
     

  • Dagda: Inselgottheit, oft gleichgesetzt mit Taranis oder Teutates, der DisPater.
     

  • Lug: der Gott, welcher für das Schöne, die Künste und Erfindungsreichtum steht.
     

  • Belisana: (gleichzusetzen mit der römischen Mondgöttin Minerva) die große Muttergöttin, von der regionalen Ausbreitung her die am meisten verehrte weibl. Gottheit (gerne setzt man sie mit der christianisierten, irischen Brigit gleich).

Sicher könnte man diese Liste nun weiter führen, es ist jedoch meine Meinung, dass es im „Netz“ schon genug Seiten mit immer wiederkehrenden Aufzählungen dieser Gottheiten gibt. 

 

Als Schlusswort zum Thema Götter noch ein für manche Gläubige ketzerischer Gedanke:  

>>>Grundlage eines Götterglaubens könnte doch der Gedanke sein, dass ein Bild, wie wir es uns von Göttern oder Göttinnen machen, nur eine primitive Kommunikationsform zwischen dem „Göttlichem“ (wegen mir auch kosmischer Energie oder Master-Plan oder wie auch immer) und den Fähigkeiten und Auffassungsvermögen des menschlichen Geistes ist. So zeigt sich das „Göttliche“ dem Menschen in Form von Gott, Göttin und/oder Göttern, so rein als Gedanke gesehen. Sprich, die Frage stellt sich doch, ob wir als Mensch überhaupt in der Lage sein können, der Komplexität und der Multidimensionalität des Göttlichen stand zu halten ohne „Verrückt“ zu werden. Wenn ich nur meine eigenen Erfahrungen bei der Begegnung mit Göttern oder der Göttin heranziehe und betrachte wie tief diese Erlebnisse gehen und was sie mit einem machen, dann liegt mir dieses Gedankenmodell sehr nah.<<<

 

 

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