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Titel: Druiden Geschichtstexte

 

Bild: Denkmal eines Druiden

 

Julius Cäsar in De Bello Gallico (VI, 13/ 4-8 + 14/1-4) schrieb:

13/
(4) Den Druiden obliegen die Angelegenheiten des Kultus, sie richten die öffentlichen und privaten Opfer aus und interpretieren die religiösen Vorschriften. Eine große Zahl von jungen Männern sammelt sich bei ihnen zum Unterricht, und sie stehen bei den Galliern in großen Ehren.
(5) Denn sie entscheiden in der Regel in allen staatlichen und privaten Streitfällen. Wenn ein Verbrechen begangen worden oder ein Mord geschehen ist, wenn der Streit um Erbschaften oder den Verlauf einer Grenze geht, fällen sie auch hier das Urteil und setzen Belohnungen und Strafen fest.
(6) Wenn sich ein Privatmann oder das Volk nicht an ihre Entscheidungen hält, untersagen sie ihm die Teilnahme an den Opfern. Diese Strafe gilt bei ihnen als die schwerste,
(7) denn die, denen die Teilnahme untersagt ist, gelten als Frevler und Verbrecher, alle gehen ihnen aus dem Weg und meiden den Umgang und das Gespräch mit ihnen, damit sie nicht durch ihre Berührung Schaden erleiden.
(8) An der Spitze aller Druiden steht ein Mann, der den höchsten Einfluss unter ihnen genießt. 

(10) Zu einer bestimmten Zeit des Jahres tagen die Druiden an einem geweihten Ort im Gebiet der Karnuten, das man für das Zentrum ganz Galliens hält. Von allen Seiten kommen dort alle die zusammen, die einen Streitfall auszutragen haben, und unterwerfen sich den Entscheidungen und Urteilen der Druiden. Man glaubt, dass die Lehre der Druiden aus Britannien stammt und erst dann nach Gallien gekommen ist.
(11) Es gehen aber die, die tiefer in ihre Lehre eindringen wollen, meist nach Britannien, um sie dort zu studieren. 

14/
(1) Die Druiden nehmen in der Regel nicht am Krieg teil und zahlen auch nicht wie die übrigen Steuern. Sie leisten keinen Kriegsdienst und sind auf jedem Gebiet von der Abgabepflicht ausgenommen.
(2) Diese großen Vergünstigungen veranlassen viele, sich aus freien Stücken in ihre Lehre einweihen zu lassen, oder ihre Eltern und Verwandten schicken sie zu den Druiden.
(3) Wie es heißt, lernen sie dort eine große Zahl von Versen auswendig. Daher bleiben einige 20 Jahre lang im Unterricht. Sie halten es für Frevel, diese Verse aufzuschreiben, während sie in fast allen übrigen Dingen im öffentlichen und privaten Bereich die griechische Schrift benutzen.
(4) Wie mir scheint, haben sie das aus zwei Gründen so geregelt: Einmal wollen sie nicht, dass ihre Lehre allgemein bekannt wird, zum andern wollen sie verhindern, dass die Lernenden sich auf das Geschriebene verlassen und ihr Gedächtnis weniger üben. Denn in der Regel geschieht es, dass die meisten im Vertrauen auf Geschriebenes in der Genauigkeit beim Auswendiglernen und in ihrer Gedächtnisleistung nachlassen.
 


Strabo, welcher sich an Poseidonius orientierte, spricht von den drei Klassen der Barden, Vates und Druiden, die alle drei religiöse Funktionen ausübten. Die Vates scheinen  die Seher und Weissager, die eigentlichen Ausführen der Opferhandlungen gewesen zu sein. Die Barden waren vermutlich als Komponisten und Vortragende von Hymnen und Gebeten zugezogen. Aber bei jedem Opfer musste ein Druide zugegen  sein, d.h. einer aus der ranghöchsten, gelehrtesten Klasse. Er war ein »Wissender« und hatte vermutlich mehrere Stufen der Einweihung hinter sich. Er »sprach die Sprache der Götter«, führte also eine Übersetzer- bzw. Vermittlertätigkeit zwischen den Gläubigen und ihren Göttern aus. Möglicherweise oblag ihm auch eine Aufsichts- und Schutzfunktion.  

Das Ritual musste auf richtige Weise zum richtigen Zeitpunkt ausgeführt werden, um die gewünschte Wirkung zu erzie­len. Vielleicht wurden die Druiden deshalb schon in klassischen Quellen gern mit »Magier« oder »Zauberer« umschrieben. Offensichtlich führten sie gewisse wichtige Zeremonien eigenhändig durch. Plinius d. Ältere beschreibt, wie der weißgewandete Druide »am sechsten Tag im Mondenzyklus« persönlich mit einer goldenen Sichel   Mistelzweige von der Eiche herunterschnitt. 


Cicero, sah in den Druiden sozusagen die Pythagoräer der Barbaren, weil auch sie die Unsterblichkeit der Seele lehrten. Oft wurden sie mit den »Freunden der Weisheit«, den Philosophen, gleichgesetzt. Strabo beschreibt sie als Naturbeobachter, die selbst Moralphilosophie pflegten, d.h. ethisch hoch stehende, integere Menschen, weswegen sie auch die Rechtsprechung übertragen bekamen. 

Unzweifelhaft hatten die Druiden eine Schlüsselstellung in der keltischen Gesellschaft inne. Sie erzogen die Kriegeraristokratie, und es galt fast als Regel, dass jeder König seinen Lehrer zum Ratgeber machte. Von der Konzeption der   rechtmäßigen Herrschaft her gehörten Druide und König zusammen. Denn der rechtmäßige König orientierte sich am Willen der Götter. Und wer kannte diesen besser als der Druide? 

Der Druide beriet in diesem Sinn, und im Idealfall handelte der König danach. Auf diese Weise hatte der Druide Anteil an der Regierung, hielt aber auch die zweite Klasse, die Krieger, in der Hand, da er diesen ihre Wertmaßstäbe, ihre ganze Ideologie beigebracht hatte. 

Druiden und ihr Weltbild brachten Ordnung und Zusammenhang in das Sammelsurium keltischer  Stämme  und  Stammesverbände. Große, jährliche Zusammenkünfte im Lande der Carnutes in Gallien gaben Gelegenheit zum Abwickeln allgemein keltischer Geschäfte und überterritorialer Rechtsprechung. Bei den dort stattfindenden Feiern und Gottesdiensten müssen große, überlokale Götter verehrt worden seien. 

Caesar selbst nahm an, dass das Druidentum von Britannien ausgegangen sei. Jedenfalls gab es auf der Insel Mön, heute Anglesey, in NW-Wales eine wichtige Ausbildungsstätte, zu der Schüler aus der ganzen keltischen Welt strömten. Im Jahr 60 n.Chr. machte sich der Feldherr Suetonius mit zwei Legionen auf, um sie systematisch in Schutt und Asche zu legen, weil sie angeblich eine Brutstätte für den national-gallischen Widerstand war. 


Bücher zum Thema Druiden (um sich selber ein Bild zu machen): 

  • Miranda J. Green, Die Druiden
  • Francoise Le Roux & Christian-J. Guyonvarc’h, Die Druiden ISBN 3-927940-23-2
  • Jean Markale, Die Druiden ISBN 3442114748 (hier steht das mit den Druidinnen drin fg)
  • Peter Berresford Ellis, Die Druiden ISBN 3828907563

 

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